Warum „TELnet@NRW“?
Eine bestmögliche Gesundheitsversorgung in Stadt und Land ist der Wunsch von Bürger, Patienten und ihren Angehörigen, Ärzten und der Politik. Insbesondere schwer kranke Menschen und ihre Angehörigen sind auf eine spezialisierte und hochqualifizierte intensivmedizinische und infektiologische Behandlung angewiesen – in ganz Deutschland gibt es momentan jedoch nur rund 300 ausgebildete Infektiologen! Telemedizinische Anwendungen bieten jedoch gerade in den stark personalintensiven Feldern der Intensivmedizin und Infektiologie ein enormes Potenzial für die Patientenversorgung. Ziel des Projektes „TELnet@NRW“ war und ist es daher, die intensivmedizinische und infektiologische Behandlungsqualität in der Arztpraxis und im Krankenhaus mittels digitaler Anwendungen weiter zu verbessern.
TELnet@NRW als intersektorales digitales Gesundheitsnetzwerk
Telemedizin ermöglicht es, medizinisches Wissen genau dort zu nutzen, wo es benötigt wird. Über eine gesicherte Datenleitung können sich Ärzte und Gesundheitsfachkräfte mittels einer Audio-Videokonferenz gemeinsam beraten – und das 24/7! Ein wichtiges Anwendungsfeld sind schwere Infektionen, die eine leitliniengerechte Antibiotikagabe erfordern. Über das sektorenübergreifende, digitale Gesundheitsnetzwerk TELnet@NRW stehen – unter Leitung der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Universitätsklinikums Aachen – in den Universitätskliniken Aachen und Münster Teams aus erfahrenen Fachärzten und Oberärzten sowie Intensivpflegekräften kontinuierlich mit Rat und Tat zur Seite. Die Ärzte können sich so jederzeit kollegial besprechen. Denn: Vier Augen sehen mehr als zwei!
Das Projekt wurde im Rahmen des Innovationsfonds durch den Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF16010 gefördert und lief von Januar 2017 bis März 2020. Die Projektbeteiligten streben an, bei positiven Evaluationsergebnissen und Projekterfahrungen die telemedizinischen Anwendungen sowohl in der Intensivmedizin und Infektiologie als auch in anderen wichtigen medizinischen Disziplinen in die GKV-Regelversorgung zu überführen.
Stimmen zum Projekt
Der Übergang von TELnet@NRW in die Regelversorgung ist und war von Anfang an ein erklärtes Ziel aller Projektbeteiligten. Gewissermaßen als Übergang ist im März 2020 der Startschuss für die Vorstufe zum Virtuellen Krankenhaus (VKH) des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell gefallen. Kliniken aus Nordrhein-Westfalen können daher, zunächst mit Fokus auf den Bereichen Intensivmedizin und Infektiologie, mittels digitaler Anwendungen bzw. Telekonsile auf die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zurückgreifen. Dies ist besonders bei der aktuellen Corona-Pandemie von großer Bedeutung für die Patientenversorgung. Mehr Informationen zum Ablauf, den Voraussetzungen sowie alle wichtigen Neuigkeiten zum VKK finden Sie hier: https://virtuelles-krankenhaus.nrw/